Zusammenfassung
Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, wie die Koordination und die Kontinuität der Versorgung für chronisch kranke Menschen in der Schweiz verbessert werden können.
Die Forschenden der Universität Lausanne und von Unisanté verwenden anonyme Versicherungsdaten, um die Kontinuität der Versorgung bei Personen über 50 Jahren zu messen. In einem ersten, anfangs 2022 veröffentlichen Artikel wurde nachgewiesen, dass die Kontinuität der Versorgung je nach Erkrankung der Patientinnen und Patienten unterschiedlich ist - die Kontinuität der Versorgung wird hier als die Konzentration der Besuche einer Person bei derselben Ärztin oder demselben Arzt definiert - (Nicolet et al. 2022). Somit wurde bei Krebserkrankten eine geringe Kontinuität der Versorgung festgestellt, was darauf zurückzuführen sein könnte, dass ihre Erkrankung eine Behandlung durch mehrere spezialisierten Fachkräfte erfordert. Bei den komplexesten Fällen (mit hohen Kosten und Behandlungsbedarf) ist die Kontinuität der Versorgung jedoch gut. Ebenso wurde gezeigt, dass die Kontinuität der Versorgung bei Patientinnen und Patienten mit einem alternativen Versicherungsmodell besser ist
Weitere Analysen sind noch im Gang, etwa zu den Präferenzen der Patientinnen und Patienten in Bezug auf alternative Behandlungsmethoden und zu den langfristigen Auswirkungen der Alterung der Bevölkerung und der Zunahme chronischer Krankheiten auf das Gesundheitssystem.
Das Projekt «Wie kann die Koordination der Versorgung von chronisch kranken Menschen in der Schweiz verbessert werden?» wird vom Schweizerischen Nationalfonds im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 74 «Gesundheitsversorgung» finanziert.