Dôme Seniors wirkt der Vereinsamung älterer Menschen entgegen

24. Oktober 2022 | Kommentar(e) |

Charlee-Rose Flaction

20 000 Seniorinnen und Senioren in Genf sind einsam: Abgesehen von den Besuchen des Pflegedienstes haben viel zu viele ältere Menschen keinerlei Kontakte, keine Familie und keine Freunde. Der Verein DÔME SENIORS hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Vereinsamung im Alter effektiv zu begegnen, indem er Seniorinnen und Senioren eine bedarfsgerechte Begleitung im Alltag bietet. Die Stiftung «Fondation Groupe Mutuel» unterstützt den Verein dabei.

Die Bevölkerung wird immer älter. Damit Menschen im Alter nicht in finanzielle Not geraten und sich nicht zunehmend isoliert und einsam fühlen, wurde im Oktober 2020 der Verein DÔME SENIORS gegründet. «In Anbetracht der Situation viel zu vieler Menschen im AHV-Alter im Kanton Genf mussten wir etwas tun», sagt David Jenni, Leiter des Vereins. «Aufgrund der heutigen komplexen administrativen Abläufe und angesichts älterer Menschen, die das Haus nicht mehr verlassen können oder es einfach nicht mehr schaffen, ihre administrativen Angelegenheiten zu regeln, bieten wir zwei Dienstleistungen an: administrative Unterstützung zuhause und soziale Hilfe.»

Sozialberatung oder administrative Unterstützung

Ehrenamtliche Sozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie Helferinnen und Helfer für administrative Angelegenheiten unterstützen ältere Menschen bei Schwierigkeiten und Problemen, wobei die Vertraulichkeit stets gewahrt bleibt. Sie beraten und helfen in unterschiedlichsten Situationen, je nach Bedarf: etwa bei der Beantragung von Geldern, dem Anspruch auf Ergänzungsleistungen oder der Abklärung von Ansprüchen aus Sozialversicherungen. Die ehrenamtlichen Helfer kommen zu den Seniorinnen und Senioren nach Hause und unterstützen sie bei administrativen Angelegenheiten, die ältere Menschen oft überfordern.

«Wir helfen Senioren, die nichts mehr haben, ebenso wie jenen, die zwar etwas haben, aber Unterstützung in administrativen Belangen benötigen», so David Jenni.

Esther: Gemeinsam gegen die Einsamkeit

Vereinsamung wird oft unterschätzt. Sie ist jedoch Ursprung vieler Probleme – von der Einsamkeit über Erkrankungen bis hin zu psychischen Schwierigkeiten. Der zwischenmenschliche Austausch steht bei den Tätigkeiten des Vereins im Zentrum. Die Helferinnen und Helfer kommen zu den älteren Menschen nach Hause und schenken ihnen damit einen Moment des Austauschs und der Begegnung. Sie begleiten die Seniorinnen und Senioren auch nach draussen, um mit ihnen zusammen in ihrer Umgebung soziale Kontakte zu pflegen. So ist es auch bei Esther (75), die sich nach dem Tod ihres Mannes an DÔME SENIORS wandte. David Jenni erinnert sich: «Sie war überfordert und vollkommen deprimiert. Unser Verein hat sie fast ein Jahr lang moralisch unterstützt. Ausserdem haben wir ihr bei all ihren administrativen Angelegenheiten geholfen und ihr gezeigt, wie sie vorgehen muss.» Inzwischen ist es Herbst. Ergriffen und gerührt sagt Esther: «Ohne diese Unterstützung wäre ich in einem Altersheim gelandet. Meine Selbstmordgedanken sind weg – ein ganz herzliches Dankeschön!»

Und wie geht es weiter?

Etwa dreissig ehrenamtliche Mitarbeitende sorgen dafür, dass in Genf rund hundert Menschen von dieser Unterstützung profitieren können. Der Verein hat vor, seine Tätigkeit bis 2023 mit einem Pendant im Waadtland auszudehnen. «Wir haben weitere Ideen, um die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern. Ein erster Schritt wäre, die Lebensbedingungen in ihrem Umfeld zu überprüfen, Begleiterinnen und Begleiter zu suchen, soziale Kontakte in den Gemeinden zu schaffen. Ein weiterer Punkt wäre die Realisation des DÔME, eines halbgemeinschaftlichen Lebensraumes. Möchten Sie DÔME SENIORS unterstützen? Spenden an den gemeinnützigen Verein sind möglich.

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Praktikantin Kommunikation

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