Prävention und Früherkennung von Brustkrebs

28. April 2025 | Kommentar(e) |

Emma Raposo

In der Schweiz erkranken jedes Jahr etwa 6'000 Frauen an Brustkrebs, überwiegend Frauen über 50 Jahre. Obwohl die Zahl der Fälle in allen Altersgruppen zunimmt, ist dieser Trend bei jungen Frauen besonders ausgeprägt.

Die Prävention und die Früherkennung von Brustkrebs ermöglichen eine schnellere Erkennung eventueller Auffälligkeiten, erhöhen somit die Heilungschancen oder können die Entwicklung der Krankheit gar verhindern. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf diese Aspekte.

Eine immer häufiger auftretende Erkrankung ...

Die Zahl der Menschen, die an Brustkrebs erkranken, nimmt in ganz Europa zu. In der Schweiz hat eine Studie, die 60 Prozent der Bevölkerung einbezog, zwischen 1996 und 2009 einen leichten Anstieg der Inzidenz von Brustkrebs bei Frauen bis 49 Jahre festgestellt. Dieser Anstieg ist bei Frauen im Alter von 20 bis 39 Jahren besonders ausgeprägt. Aber was genau ist Brustkrebs?

Brustkrebs entsteht, wenn Zellen sich unkontrolliert vermehren und bösartige Tumore bilden, meist im Drüsengewebe der Brust. Diese krebserregenden Brustzellen haben ihren Ursprung in den Milchgängen und/oder den Drüsenläppchen, die Milch produzieren. Brustkrebs weist eine grosse Vielfalt an Krankheitsbildern auf, je nach betroffener Person, und erfordert daher angepasste Behandlungen für jeden Einzelfall. Dank präventiver Massnahmen und der Brustkrebs-Früherkennung können Brustkrebserkrankungen schneller und somit effektiver behandelt werden.

... die immer früher zuschlägt

Brustkrebs macht 33 Prozent aller Krebserkrankungen bei Frauen aus. Bei jungen Frauen liegt dieser Anteil sogar bei 40 Prozent. Der Anstieg der Fallzahlen über alle Altersgruppen hinweg lässt sich zum Teil durch vermehrte Vorsorgeuntersuchungen und immer präzisere Diagnosen erklären.

Doch wie lässt sich das vermehrte Auftreten von Brustkrebs bei jungen Frauen erklären? Es gibt keine einfache Antwort, da so viele Faktoren eine Rolle spielen. Die wichtigsten Ursachen finden Sie weiter unten in diesem Artikel. Durch Präventionsmassnahmen kann das Risiko, dieser Brusterkrankung ausgesetzt zu sein, verringert werden.

 

Wirksamkeit der Brustkrebs-Früherkennungsprogramme

Die Programme zur Früherkennung von Brustkrebs spielen eine entscheidende Rolle bei der Verringerung der Sterblichkeit infolge dieser Krankheit. Durch die Erkennung von Tumoren in einem frühen Stadium verbessern diese Programme erheblich die Heilungschancen und reduzieren invasive Behandlungen.

In der Schweiz sind die Brustkrebs-Früherkennungsprogramme auf kantonaler Ebene organisiert, was zu erheblichen Unterschieden zwischen den Regionen führt. Im Kanton Zürich beispielsweise wird kein Programm zur Brustkrebs-Früherkennung angeboten. Während in einigen Ländern wie Schweden die Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung bereits ab dem 40. Lebensjahr gilt, beginnt in der Schweiz die Früherkennung mit 50 Jahren, wobei eine Mammografie alle zwei Jahre empfohlen wird. Wenn es Ihr Wohnkanton zulässt, ergreifen Sie die Initiative und nehmen Sie an einem Programm zur Brustkrebs-Früherkennung teil!

Früherkennung erhöht Überlebenschancen

Die Früherkennung von Brustkrebs ist entscheidend, um eine medizinische Diagnose frühzeitig zu stellen und somit die Überlebenschancen zu erhöhen. In der Schweiz werden dank der Programme zur Brustkrebs-Vorsorge mittlerweile rund 70 Prozent der Brustkrebserkrankungen in einem frühen Stadium erkannt.

Frühzeitig entdeckte Tumore sind oft kleiner und weniger aggressiv, sodass schwerwiegende Eingriffe (wie beispielsweise eine Mastektomie) vermieden werden können und die Nebenwirkungen von Medikamenten verringert werden. Im Durchschnitt ermöglicht die Brustkrebsvorsorge, dass unter 1'000 Frauen, die über zwanzig Jahre am Programm teilnehmen, vier Todesfälle durch Brustkrebs vermieden werden.

Methoden zur Brustkrebs-Früherkennung

Es gibt verschiedene Methoden zur Früherkennung von Brustkrebs. Um altersbedingte Komplikationen zu vermeiden und eine optimale Lebensqualität zu erhalten, ist es wichtig, je nach Lebensphase unterschiedliche Verfahren der Früherkennung mit gezielten Präventionsmassnahmen zu kombinieren.

  • Die Mammografie:  Die Mammografie ist die am häufigsten verwendete Methode zur Früherkennung von Brustkrebs. Sie ermöglicht es, die inneren Strukturen der Brust sichtbar zu machen und mögliche Anomalien (Tumore oder Mikroverkalkungen) zu erkennen, die nicht immer durch Abtasten entdeckt werden können.

    Die Mammografien zur Früherkennung ermöglichen es, Brustkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen, was die Überlebenschancen erheblich erhöht und invasive Behandlungen reduziert. Falls erforderlich, werden die Mammografien durch MRT-Aufnahmen der Brust ergänzt, die helfen, die medizinische Diagnose zu verfeinern.
  • Die Selbstuntersuchung: eine einfache und schnelle Methode, die alle Frauen regelmässig durchführen können, um potenzielle Anomalien zu erkennen. Es wird empfohlen, diese Untersuchung jeden Monat nach der Menstruation durchzuführen, wenn die Brüste ihre gewohnte Grösse und ihr übliches Aussehen haben. Sie können diese Schritte befolgen, um eine Selbstabtastung der Brüste durchzuführen.
  • Weitere klinische Untersuchungen: Gesundheitschecks wie Bluttests, körperliche Untersuchungen oder andere Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um einen guten Gesundheitszustand zu erhalten und schweren Krankheiten vorzubeugen. Durch klinische Untersuchungen können mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig erkannt und Diagnosen gestellt werdenen, wodurch die Chancen auf eine wirksame Behandlung und Heilung steigen.

Ein paar Regeln für ein besseres Wohlbefinden

Welche Risikofaktoren gibt es?

Es gibt mehrere Risikofaktoren, die das Auftreten von Brustkrebs begünstigen können, darunter genetische und umweltbedingte Faktoren. Dazu gehören:

  • Die genetische Veranlagung und die familiäre Vorgeschichte  
  • Übermässiger Alkoholkonsum, Rauchen und Bewegungsmangel
  • Die Einnahme von Verhütungsmitteln stellt ein zusätzliches Risiko dar. Die Einnahme der Pille kann das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, um etwa 20 Prozent erhöhen.
  • Faktoren, die mit dem Reproduktionsverlauf zusammenhängen: Je mehr Menstruationszyklen eine Frau hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken. Ein frühzeitiger Beginn der Menstruation kann ebenfalls das Risiko erhöhen, da der Körper über einen längeren Zeitraum Hormonen ausgesetzt ist.

    Mit dem GAIL-Modell kann zuverlässig anhand der Beantwortung einiger Fragen bestimmt werden, ob eine Frau ein überdurchschnittlich hohes Risiko hat, an Brustkrebs zu erkranken. Die gute Nachricht bei all dem ist, dass die Sterblichkeit gesunken ist. Die Schweiz gilt sogar als Vorzeigeland und gehört zu den Ländern mit der besten Prognose: Laut den Zahlen der Krebsliga liegt die Überlebensrate nach 5 Jahren bei 88 Prozent in allen Altersklassen.

Prävention von Brustkrebs

programmes de dépistage du cancer du sein

Was kann man im Alltag tun, um Brustkrebs vorzubeugen? Hier sind einige Präventionstipps, die Sie im Hinterkopf behalten sollten, um mögliche Anomalien frühzeitig zu erkennen.

  1. Es ist grundlegend, einen gesunden Lebensstil zu führen. Das bedeutet konkret, das Rauchen zu vermeiden, den Alkoholkonsum zu mässigen und regelmässig Sport zu treiben, und dabei eine ausgewogene Ernährung zu beachten. Dies stellt eine grundlegende Massnahme zur Vorbeugung vieler Krankheiten dar.
  2. Lassen Sie regelmässige Kontrollen und Untersuchungen bei Ihrem Gynäkologen durchführen und zögern Sie nicht, ihm Risikofaktoren wie familiäre Vorbelastungen mitzuteilen.
  3. Führen Sie ab dem 20. Lebensjahr regelmässig eine Selbstabtastung Ihrer Brüste durch, um Anomalien, die im Lauf der Jahre auftreten können, leichter zu erkennen.

Weniger bekannt ist, dass das Stillen einen schützenden Effekt gegen Brustkrebs hat. Je mehr Kinder eine Frau zur Welt bringt, desto geringer ist ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Zudem könnte eine erste Schwangerschaft vor dem 30. Lebensjahr das Risiko für Brustkrebs im Vergleich zu einer späteren Schwangerschaft verringern.

Symptome, auf die Sie achten sollten

Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, regelmässig zum Gynäkologen zu gehen, Selbstuntersuchungen zur Früherkennung durchzuführen und die Risikofaktoren zu berücksichtigen. Dies gilt auch, wenn man an einem Programm zur Brustkrebs-Früherkennung teilnimmt. Achten Sie zudem auf die typischen Symptome von Brustkrebs:

  • ein Knoten in der Brust
  • eine Veränderung der Haut, Orangenhaut, Rötungen
  • lokale Wärme in einem bestimmten Bereich
  • Schmerzen in der betroffenen Region
  • Ausfluss aus der Brustwarze
  • eine Verformung der Brust

    Eine frühzeitige medizinische Diagnose der Erkrankung trägt dazu bei, die Heilungschancen zu erhöhen und die Krankheit für die betroffenen Personen erträglicher zu machen.

Die Groupe Mutuel und die Gesundheit der Frauen

Die Groupe Mutuel engagiert sich für die Sensibilisierung und Prävention von Brustkrebs sowie für die Gesundheit von Frauen im Allgemeinen. Das Modell PrimaFlex der Groupe Mutuel ist die erste Grundversicherungslösung der Schweiz, die die Prävention in den Mittelpunkt rückt.

Das bedeutet etwa, dass bestimmte Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs unabhängig vom Alter oder vom Wohnsitz ohne Franchise erstattet werden. Um Zugang zu diesen Leistungen zu erhalten, können PrimaFlex-Versicherte unseren Telemedizin-Partner kontaktieren, der anhand von Fragen prüft, ob ein überdurchschnittliches Risiko für Brustkrebs besteht. Alternativ können sie auch direkt zu ihrem Gynäkologen gehen, wenn sie dies bevorzugen.

dépistage précoce du cancer du sein

Die Groupe Mutuel hat zudem beschlossen, die Methode «discovering hands», die von der Vereinigung pretac+ umgesetzt wird, zu unterstützen, indem sie einen Teil dieser Leistung im Rahmen bestimmter Zusatzversicherungen übernimmt. Dabei handelt es sich um eine taktile Brustkrebs-Früherkennung, die von sehbehinderten oder blinden Frauen durchgeführt wird, die von dieser Vereinigung zur «Taktilen Prüferin» ausgebildet wurden. Menschen mit Sehbehinderungen entwickeln nämlich eine erhöhte Sensibilität im Tastsinn, und dieses Projekt verwandelt ihre Einschränkung in eine wertvolle Fähigkeit, die dazu beiträgt, Leben zu retten.

Die Groupe Mutuel unterstützt auch innovative Ansätze auf dem Gebiet der FemTech. Im Rahmen des Startup-Accelerator-Programms Tech4Eva, das von der Groupe Mutuel und dem EPFL Innovation Park gemeinsam gegründet wurde, entstand beispielsweise Palpa, ein Startup aus Chile, das sich der Früherkennung durch Selbstabtasten verschrieben hat, sowie ein KI-basiertes Programm zur besseren Diagnose von Brustkrebs nach einer Mammografie. Zudem wurde ein neuer Behandlungstisch entwickelt, der es Frauen ermöglicht, während der Strahlentherapie auf dem Bauch zu liegen. Dies erhöht die Effektivität der Behandlung, reduziert die Strahlenbelastung von gesundem Gewebe und verbessert das Wohlbefinden der Patientinnen.

Was man sich merken sollte

  • In der Schweiz erkranken jährlich 6'000 Frauen an Brustkrebs, wobei die Zahl bei jungen Frauen ansteigt. Jede achte Frau erkrankt im Lauf ihres Lebens an Brustkrebs.
  • Die Prävention sensibilisiert für die Krankheit und erhöht die Chancen, sie nicht zu entwickeln. Dank der Brustkrebs-Früherkennung können mögliche Auffälligkeiten frühzeitig erkannt und das Fortschreiten der Erkrankung gestoppt werden.
  • In der Schweiz werden die Programme zur Brustkrebs-Früherkennung kantonal organisiert und spielen eine entscheidende Rolle bei der Verringerung der Sterblichkeit und der Komplikationen, die mit der Krankheit einhergehen. Informieren Sie sich daher über die Möglichkeit, an einem kantonalen Früherkennungsprogramm teilzunehmen, bei dem die Mammografien von der Franchise befreit sind.
  • Gynäkologische Kontrollen, regelmässige Selbstuntersuchungen und ein gesunder Lebensstil sind wichtig, um Brustkrebs vorzubeugen und mögliche Anomalien frühzeitig zu erkennen.
  • Achten Sie regelmässig auf die häufigsten Symptome von Brustkrebs.  

Emma Raposo

Autor(in)

Emma Raposo

Online-Redaktorin

Alle Posts von Emma Raposo ansehen

gefällt mir

gefällt mir

Kommentar(e) ()

kommentieren

Groupe Mutuel

Rue des Cèdres 5 Case postale, 1919 Martigny    |    +41 0848.803.111

Uns folgen

Teilen

Aimez

commentez