Home-Office – ein vorübergehender Boom oder das Modell der Zukunft?

23. November 2020 | Kommentar(e) |

Julien Burnand

Es überrascht kaum, dass Home-Office in der Schweiz und auch anderswo im Jahr 2020 erheblich an Bedeutung gewonnen hat. Ob neue Arbeitsform oder bereits etablierte Gewohnheit, Telearbeit ist heute Teil des Berufsalltags von Tausenden von Schweizer Arbeitnehmern. Und verschiedene Unternehmen haben diesen Wandel in der Arbeitskultur, der zum Teil schon vor Covid-19 begonnen hat und durch die Gesundheitskrise beschleunigt wurde, nach dem Lockdown fortgesetzt.

Telearbeit als neue Realität

Die unsicheren Zeiten hatten zumindest einen positiven Effekt: Wir alle legten kreative Ideen an den Tag, um den Berufsalltag so angenehm wie möglich zu gestalten. Dennoch stellte der Balanceakt zwischen Beruf und Privatleben die Nerven der Schweizer Haushalte im ersten Halbjahr auf eine harte Probe. Denn wenn es schon im Normalzustand nicht einfach ist, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren, wie packt man diese herausfordernde Aufgabe dann in einer Gesundheitskrise an? In der Schweiz war die Arbeit von zuhause aus vor der Corona-Pandemie lediglich eine Randerscheinung, doch während der ersten Welle wurde sie logischerweise demokratisiert. Als Folge ist die Zahl der Personen, die gelegentlich Telearbeit leisten, je nach Beruf gestiegen. Allein in der Finanz- und Versicherungsbranche wurde laut Bundesamt für Statistik (BFS) zwischen dem zweiten Quartal 2019 und dem gleichen Zeitraum des Jahres 2020 ein Anstieg von 46% verzeichnet.

Die neue Arbeitsweise hat vielen von uns neue Möglichkeiten eröffnet, und die Manager konnten bestimmte Vorurteile abbauen und so die zahlreichen Vorteile dieser Arbeitsform erkennen wie grössere Autonomie, Zeitersparnis, Flexibilität und Produktivität. Während Telearbeit nur in vereinzelten Unternehmen bereits vor der Pandemie ein Thema war, ist Home-Office nun in praktisch allen Sektoren angekommen.

Wie geht Home-Office bei der Groupe Mutuel?

Der Einsatz von Telearbeit war eigentlich für den Herbst 2020 geplant, doch dann kam die Gesundheitskrise dazwischen. Als im Frühjahr fast überall in Europa der Ausnahmezustand ausgerufen wurde, war das Home-Office-Projekt der Groupe Mutuel bereits gut angelaufen. Der Lockdown hat den Trend zum Home-Office nur noch beschleunigt.

In diesen drei Lockdown-Monaten war es der Groupe Mutuel ein wesentliches Anliegen, ihre Mitarbeitenden zu unterstützen, beispielsweise mit regelmässigen Mitteilungen der Geschäftsleitung, einer internen und externen Hotline in Zusammenarbeit mit Spezialisten, Tutorials mit Tipps zum Home-Office, kleinen Gesten oder einem Fotowettbewerb. Diese Initiativen haben dazu beigetragen, die Verbindung mit den Mitarbeitenden aufrechtzuerhalten. Mit der Weiterführung solcher Aktionen kann die Verankerung der Telearbeit in den Teams vorangetrieben werden.

Heute hat ein Grossteil der Angestellten der Groupe Mutuel die Möglichkeit, 50% des Arbeitspensums – maximal zwei Tage pro Woche – im Home-Office zu erledigen. Nach der Rückkehr ins Büro im Juni 2020 wurde die IT-Ausrüstung erneuert. So verfügen die Angestellten nun über einen persönlichen Desktop- und Laptop-Computer: Die Weichen für ein optimales mobiles Arbeiten sind gestellt.

Doch wie sieht es nach der Gesundheitskrise aus?

Gemäss einer Umfrage des Instituts ifs.bern im Mai 2020 wollen 79% der Befragten nach der Pandemie weiterhin Telearbeit leisten. Zwar wird sich die Arbeitswelt nicht von heute auf morgen revolutionieren, dennoch hat die Gesundheitslage die Diskussion angeregt und Führungskräfte dazu veranlasst, auch andere Arbeitsweisen in Betracht zu ziehen. Und selbst wenn die Experten einstimmig zum Schluss kommen, dass sich Home-Office nicht zu 100% durchsetzen wird, so ist Telearbeit gleichwohl mehr als eine vorübergehende Modeerscheinung. Daher sollte sie durchdacht eingesetzt und mit einem angemessenen rechtlichen Rahmen versehen werden.

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