Wie kann man die Gen Z rekrutieren und an sein Unternehmen binden?

27. Juli 2025 | Kommentar(e) |

Martin Kamber

Während die Babyboomer in Rente gehen, strömt die Generation Z auf den Arbeitsmarkt. Wie begegnet ein modernes Unternehmen einer Generation von Digital Natives und deren Werte und Vorstellungen in Zeiten des Fachkräftemangels? Stephanie Vercammen, Leiterin Ausbildung-Lernende, zeigt auf, wie die Groupe Mutuel ihre Rekrutierung von Lernenden und Praktikanten angepasst hat.

Stephanie, was zeichnet die Generation Z aus?

Die Generation Z hat eine eigene Arbeitsmethodik und vor allem eine ganz eigene Sicht auf die berufliche Tätigkeit. Dabei geht es nicht darum, ob diese besser oder schlechter ist, ob richtig oder falsch. Sondern es geht darum, dass wir eine gemeinsame Basis untereinander finden. Die Generation Z sucht einen Sinn in ihrer Arbeit, sie langweilt sich schnell, wenn sie nicht stimuliert wird.

Das unterscheidet sie von den Babyboomern?

Im Gegensatz zu den Babyboomern legt die Generation Z weniger Wert auf das Gehalt. Stattdessen braucht sie ein angenehmes Arbeitsumfeld mit einem guten Verhältnis zu den Kollegen und anständigen Arbeitszeiten. Sie legt grossen Wert auf die „Work-Life-Balance“.

Generationenlabels: Die Generationenforschung unterscheidet folgende Altersgruppen: Beta (ab 2025); Alpha (2011-2024); Z (1996-2010); Y bzw. Millenials (1981-1995); X (1965-1980), Babyboomer (1945-1964) und die Stille Generation (vor 1945). Das Modell wird immer wieder dafür kritisiert, dass es zu vereinfachend sei und individuellen Erfahrungen und Wertvorstellungen nicht genügend Platz einräume.

Wie gestalten sich für die Groupe Mutuel die Herausforderungen rund um die Generation Z?

Seien wir ehrlich: Krankenversicherungen sind nicht sehr «sexy», und die Groupe Mutuel ist nicht immer die erste Wahl, auch nicht für die Generation Z. Daher ist es wichtig, sie auf die richtige Art und Weise anzusprechen. Wir haben zu diesem Zweck eine Reihe von Instrumenten eingeführt und entwickeln unser Employer Branding ständig weiter.

Kannst du dafür Beispiele nennen?

Wir sind vor kurzem dazu übergegangen, in allen Stellenbeschreibungen und Vorstellungsgesprächen zu duzen. Das bricht das Eis und baut direkt ein Vertrauensverhältnis auf, was im Allgemeinen sehr geschätzt wird. Wir heben in den Anzeigen neben dem Aufgabenprofil neu auch Aspekte wie Entwicklungsmöglichkeiten, Vergütung und Sozialleistungen hervor. Die Groupe Mutuel bietet hier nämlich vielzählige Vorteile.

Welche Strategie steckt dahinter?

Unser HR-Team für die Lernenden und Praktikanten hat seine Rekrutierungsstrategie komplett geändert. Seit drei Jahren nutzen wir soziale Netzwerke, vor allem TikTok, um unsere Ausbildungs- und Praktikumsplätze zu bewerben. Das funktioniert sehr gut, da unsere derzeitigen Auszubildenden und Praktikanten diese Inhalte moderieren. Die Bewerber können sich mit ihnen identifizieren.

Was bietet ihr sonst noch an?

Wir haben im letzten Jahr eine Schulung für unsere Ausbildner zum Thema eingeführt. Sie wird von einer externen Fachperson gehalten und soll die Unterschiede zwischen den Generationen beleuchten, aber auch den Ausbildnern die Möglichkeit geben, konkrete Beispiele für Probleme zu nennen, denen sie in ihrem Alltag mit den Jüngeren begegnen, und ihnen Werkzeuge an die Hand geben, um damit umzugehen.

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