Low Value Care: Neue Studie untersucht Auswirkungen von Über- bzw. Fehlversorgung an zwei Krankheiten

15. Dezember 2023 | Kommentar(e) |

David Bumann

Die Universität St. Gallen hat in Zusammenarbeit mit der Groupe Mutuel eine Studie herausgegeben, die anhand der beiden Krankheitsbilder chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und koronare Herzkrankheit (KHK) konkret illustriert, wie Patienten besser und kostengünstiger behandelt werden können.

Low Value Care (LVC) sind Dienstleistungen, die den Patienten nur wenig oder gar keinen Nutzen bringen oder ihnen sogar schaden können. Dies führt nicht nur zu unnötigen Kosten, sondern auch zum ineffizienten Einsatz beschränkter medizinischer Ressourcen. Auf der Grundlage von anonymisierten Daten der Groupe Mutuel hat eine Studie der Universität St. Gallen die Qualitäts- und Kostenauswirkungen von LVC bei zwei sehr weit verbreiteten Krankheiten identifiziert, gemessen und bewertet: die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und die koronare Herzkrankheit.

Bei COPD ist die regelmässige Einnahme der Medikamente entscheidend.

In der Schweiz leiden 400 000 Menschen an dieser unheilbaren Lungenkrankheit, was jährliche Kosten von 603 bis 847 Millionen Franken verursacht. Mit der regelmässigen Einnahme der Medikamente kann die Verschlechterung des Gesundheitszustands jedoch gebremst werden. Leider kommt die Studie zum Schluss, dass ein Grossteil der Patienten die verschriebenen Medikamente nicht wie vorgeschrieben einnimmt, was sich sowohl negativ auf ihre Gesundheit als auch auf die Gesundheitskosten auswirkt, da die Gesundheitsausgaben von COPD-Patienten, die ihre Medikamente nicht regelmässig einnehmen, im Schnitt rund 10 000 Franken höher sind als jene von Patienten, die auf eine regelmässige Einnahme achten. Dies liegt daran, dass Patienten, die sich weniger gewissenhaft an die medikamentöse Behandlung halten, ein höheres Hospitalisierungs- und Komplikationsrisiko haben.

Bei KHK wiederum werden zu viele invasive und teure Diagnoseverfahren durchgeführt.

Sie zählt zu den verbreitetsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ist eine der Hauptursachen für Todesfälle und Hospitalisierungen. Die Krankheit kann auf zwei Arten diagnostiziert werden, entweder durch einen Koronarscan oder eine invasive Koronarangiographie, wobei letztere ein höheres Risiko für den Patienten birgt und teurer ist.  Die Studie stellt fest, dass dank eines optimierten Diagnosepfads ein Sparpotenzial von rund 5 Millionen Franken pro Jahr für die Versicherten der Groupe Mutuel besteht, wenn die Patientinnen und Patienten mit der kosteneffizientesten Diagnose behandelt werden.

Nachfolgend finden Sie die entsprechende Medienmitteilung sowie einen Medienbericht zum Thema.

Die Groupe Mutuel – Opinion Leaderin durch Gesundheitsstudien

Die Groupe Mutuel hat sich zum Ziel gesetzt, Opinion Leaderin in den Bereichen Gesundheit und Vorsorge zu sein sowie eine treibende Kraft bei der Verbesserung unseres Gesundheitssystems. Dazu gibt die Groupe Mutuel gesundheitsökonomische Studien bei Schweizer Forschungsinstituten in Auftrag, die von der Fondation Groupe Mutuel mit einem Jahresbudget finanziert werden. Die Verwaltung und Überwachung dieser Studien sowie die Koordination mit den Forschenden werden vom Generalsekretariat in enger Zusammenarbeit mit den Bereichen Aktuariat, Data & Analytics, Kommunikation & Organisation sowie den Ansprechpartnern in den Fachbereichen sichergestellt.

Die Groupe Mutuel engagiert sich proaktiv für die Erhaltung eines leistungsfähigen, liberalen und finanzierbaren Gesundheitssystems.

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