Das elektronische Patientendossier

22. Juli 2020 | Kommentar(e) |

Andre Schmidt

Das elektronische Patientendossier (EPD) wird bis im Frühling 2021 in allen stationären Gesundheitsinstitutionen (Spitäler und Privatkliniken) offiziell eingeführt. Doch was ist das EPD genau? Und inwiefern ist es für die Patienten wichtig? In diesem Blog erfahren Sie alles, was Sie über das elektronische Patientendossier wissen müssen. Fragen, die es aufwirft, aber auch Hoffnungen, die es weckt.

Was ist das EPD?

EPD steht für «elektronisches Patientendossier» und ist ein sicheres virtuelles Dossier, in dem all Ihre Gesundheitsdaten abgespeichert sind. Der Zugang zum EPD ist nur mit Ihrer ausdrücklichen Zustimmung möglich. Dieses digitale Dossier wird durch die zertifizierten Stammgemeinschaften abgelegt und geschützt; Leistungserbringer oder eine Vertrauensperson können (teilweisen oder vollständigen) Zugriff darauf erhalten, wenn Sie dies ausdrücklich genehmigen. Ob Impfausweis, Röntgenbilder oder ärztliche Verordnungen: Alles wird zentralisiert und sicher aufbewahrt, damit der rasche und uneingeschränkte Zugriff bei medizinischer Notwendigkeit gewährleistet ist.

Freiheit und Sicherheit

Zwei der wichtigsten Ziele des EPD sind für den Bund Freiheit und Sicherheit. Die vollkommene Freiheit des Patienten zeigt sich in erster Linie darin, dass er sich bewusst für das EPD entscheiden muss (das elektronische Patientendossier ist nicht obligatorisch). In zweiter Linie kann der Patient nach freiem Willen über seine persönlichen Daten verfügen.

Denn es ist keine leichte Entscheidung, die intimsten Daten an einem Ort ausserhalb der eigenen vier Wände oder der Praxis des Hausarztes aufzubewahren. Dies setzt gezwungenermassen den Schutz und die Sicherheit dieser privaten Daten voraus. Genau diese Aufgabe obliegt den Zertifizierungsstellen: Sie müssen gewährleisten, dass die Stammgemeinschaften (offizielle Anbieter, welche die elektronischen Dossiers anlegen dürfen) jedem Patienten den absoluten Schutz der anvertrauten Daten garantieren. Und diese Sicherheit ist wiederum eine Garantie für den Patienten, der sich zu Recht die Frage stellt: EPD, ja oder nein?

Doch bevor man festlegt, mit wem man welche Unterlagen teilt, und gewährleistet ist, dass die Daten stets gesichert abgelegt sind, stellt sich die Frage: «Was bringt mir das Ganze überhaupt?»

Vorteile des EPD

Ausser der Tatsache, dass man sich dank dem EPD nicht mehr fragen muss, was man mit den alten Röntgenbildern im Schrank anstellt, hat das EPD viele weitere Vorteile: Da sämtliche Unterlagen wie Röntgenbilder, ärztliche Verordnungen, Allergiepässe, Aufzeichnungen über Unfälle, Operationsberichte oder besondere Verordnungen am gleichen, überall und jederzeit zugänglichen Ort abgelegt sind, wird der Zugriff und die Qualität der Behandlungen verbessert. Mit Ihrer Zustimmung wird jede Therapie, Operation oder Verordnung für Ihren behandelnden Arzt oder den Chirurgen, der Ihre nächste Operation vorbereitet, zugänglich. Weniger doppelte Untersuchungen oder allfällige Behandlungsfehler. Sie verbringen weniger Zeit im Spital, vereinfachen die Kommunikation zwischen den verschiedenen Leistungserbringern und profitieren von der besseren Behandlungsqualität. Und: Sie behalten den Überblick und die Kontrolle darüber, wer Ihre Daten einsehen darf.

Und was ist die Rolle der Groupe Mutuel?

Warum lesen Sie diese Zeilen nun auf einer Seite der Groupe Mutuel, wo doch die Versicherungen keinerlei Zugriffsrechte auf das elektronische Patientendossier haben? Das Interesse der Groupe Mutuel liegt allen voran in der Qualität der Behandlungen, die durch das EPD gesteigert wird, und die daraus entstehenden Auswirkungen auf die Gesundheitskosten. Jede intelligente und sichere Entwicklung des schweizerischen Gesundheitssystems ist ein Hoffnungsschimmer für gesteigerte Behandlungsqualität, sinkende Behandlungskosten und tiefere Prämienerhöhungen – gepaart mit der kompletten Freiheit für die Versicherten.

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